Wer bei der Prototypenwerkstatt „MakerSpace“ an basteln denkt und dabei müde lächelt, der wird hier eines Besseren belehrt: Im Eingangsbereich findet man an der Projektwand Startup-Namen wieder, deren Geschichten genau hier begonnen haben und bekommt eine erste Ahnung, was im MakerSpace möglich ist. Ob Geschenke, erste Prototypen oder Selbsthergestelltes für den Heimgebrauch – die Prototypenwerkstatt bietet die Möglichkeit und die Atmosphäre, Ideen zu entwickeln, auszuarbeiten und umzusetzen.
Rockige Musik empfängt einen, wenn man den Empfang hinter sich lässt und die Werkstatt betritt. Trotzdem spürt man sofort eine angenehme Ruhe in der geschäftigen Atmosphäre. Ein paar Mitglieder befinden sich im großen Werkstattraum, die meisten sind Studierende. Sie sitzen alleine oder in kleinen Gruppen zusammen, unterhalten sich leise oder sind gedankenversunken über ihre Arbeiten gebeugt. Die Konzentration ist förmlich greifbar. Die begonnen Modelle verraten noch nicht, was aus ihnen einmal wird und bilden einen spannenden Kontrast zu den ausgestellten Ergebnissen, die beeindruckend zeigen, was hier passiert: Ideen werden zum Leben erweckt, Prototypen entstehen, die nicht selten der Beginn einer erfolgreichen Startup-Story sind. Auch für Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke wird der Kreativität hier oft freien Lauf gelassen. Der Geruch von Holzspänen und bearbeitetem Metall hängt in der Luft. Die gesamte Werkstatt ist ein Kaleidoskop an unterschiedlichsten Werkzeugen, rumpelnden Maschinen, bunten Post-Its, inspirierender Kreativität und vibrierender Energie. Angestellte der MakerSpace, Mitglieder der sogenannten „Crew“, laufen durch die Werkstatt und helfen jedem, der gerade Unterstützung bei der Bedienung einer Maschine oder der Umsetzung einer Idee benötigt. Die Nachmitttagssonne taucht den Lasercutter in ein goldenes Licht, Staubkörner tanzen über Prototypenentwürfen in den blassen Sonnenstrahlen.
Mittendrin an den Werkbänken, deren Oberflächen Zeitzeugen vieler entwickelter Produktideen sind und deshalb viele Dellen, getrocknete Klebstoffreste und bunte Schlieren aufweisen, steht ein Henkel-Mitarbeiter mit einem jungen Mann angeregt ins Gespräch vertieft. Die rote LOCTITE-Weste leuchtet vor der grauen Säule und sticht zwischen den schwarzen T-Shirts der Crew und den dunklen Kleidungsstücken der Mitglieder hervor. Es ist Freitagnachmittag und Expertensprechstunde. Der junge Mann, ein Student wie die meisten hier, ist extra hergekommen, weil er auf dem Instagram-Kanal des MakerSpace gesehen hatte, dass ein Henkel-Experte heute für Fragen und Lösungsvorschläge rund um das Thema Kleb- und Dichtstofftechnologien in der Werkstatt sein wird. Gemeinsam mit anderen Studierenden arbeitet er an einem Projekt, das ins Stocken geraten ist. Sie müssen Bauteile verbinden und wissen nicht genau wie. Das Verschrauben wurde verworfen, dazu sind die Bauteile zu filigran. Ob Verkleben eine Möglichkeit wäre? Der Henkel-Mitarbeiter ist zuversichtlich und zählt ihm eine Reihe an unterschiedlichen Klebstoffen auf. Er geht kurz zum Henkel-Stand und kommt mit einem Hybridklebstoff zurück, den beide an Ort und Stelle ausprobieren. Dem Studenten war nicht bewusst, wie vielseitig Klebstoffe sein können, welche Lasten sie aushalten und auch nicht, welche Designoptionen sie eröffnen können. Er verspürt ein Kribbeln, wie immer, wenn er ganz nahe daran ist, eine Idee in die Tat umzusetzen und ein Lösungsvorschlag endlich Gestalt annimmt. Mit der Visitenkarte des Henkel-Experten in der Tasche verlässt der Student später am Nachmittag enthusiastisch die Werkstatt und brennt darauf die heute erlebten Möglichkeiten mit seinem Team zu teilen.